Die Deutsche Nationalmannschaft im Erfolgsdruck in Russland
Ein Artikel von Jens-Ulrich Hauck
In diesem Jahr scheinen die Möglichkeiten für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft längst nicht so gut zu sein wie 2014. Damals hat alles gepasst. In der damaligen Vorbereitung waren die meisten Spieler top in Form, was sich auch an den Ergebnissen zeigte. Es ging kein einziges Vorbereitungs-Spiel verloren. Während vor vier Jahren die meisten Matches von großem Können, Forecheckung und Pressing bestimmt waren, haben in diesem Jahr „Jogis Jungs“ mit einigen mauen Kicks kaum größere Vorschuss-Lorbeeren ernten können. Zwei Test-Spiele wurden verloren (gegen Brasilien und Österreich), eines ging unentschieden aus und das Spiel gegen Saudi-Arabien, was ihrerseits die Russen zu Beginn der WM gleich 5:0 gewannen, schaukelten die Deutschen mit einem eher müden 2:1 ins Trockene. Dabei konnte niemand von einer guten Leistung sprechen. Der einzige Trost dabei ist, dass Deutschland zu Beginn der Weltmeisterschaft immer noch die Nummer eins der Fifa-Weltrangliste belegt.
Um jetzt wirklich nicht ein schwaches Turnier (wie z.B. 2000 und 2004), hinzulegen, müssen unsere Mannen die Leistung enorm steigern. Hinzu kommt die für Deutschland eher ungünstige Gruppenkonstellation in der Austragung der WM. Wird Deutschland Gruppenzweiter, und Brasilien Gruppenerster, werden die beiden Mannschaften bereits im Achtelfinale aufeinander treffen! Genau das ist es, was Mexiko nämlich durch eine möglichst top gut ausgespielte Vorrunde erreichen will, nämlich Gruppenerster sein.
Letztes Mal bei der WM waren die Voraussetzungen besser: Absolute Top-Spieler wie Philipp Lahm, Miroslav Klose und Bastian Schweinsteiger waren noch dabei, der weltbeste Torhüter Manuel Neuer hatte bei Bayern München viel Spielpraxis über eine Saison gesammelt, das Team war sehr gut aufeinander eingestellt und die herausragenden Persönlichkeiten konnten andere, weniger WM-erfahrene Mitspieler mitreißen und coachen. Diesmal jedoch konnte Neuer erst kurz vor Turnier-Beginn wieder im Tor mitwirken.
Außerdem gab es vor 4 Jahren keine Skandale wie das Erdogan-Foto mit den Spielern Özil und Gündogan mit der Bildunterschrift „mein Präsident“, was auf jeden Fall die gute Stimmung ins Wanken brachte und von der großen gemeinsamen Inspiration für ein Ziel ablenkte. Auch das Getöse um Wagners Nicht-Aufstellung für das WM-Team zeigte, dass die Sterne diesmal nicht ganz so gut stehen wie letztes Mal.
Aber wie schaut es denn diesmal mit unserem Trainer Jogi Löw aus? Zwei astrologische Transite sind als eher ungünstig zu bezeichnen, nämlich das Neptun-Halbquadrat zu seinem Mond und der Pluto im Anderthalbquadrat zu seinem Pluto. Er schwankt zwischen Ruhebedürfnis und positiver Inspiration, fühlt sich öfters hin- und hergerissen, hat enorme Herausforderungen und Belastungen zu bestehen und darf sich mit diversen Loslass-Themen herumschlagen. Auch wenn man als Bundestrainer damit rechnen muss, immer mal wieder in die Kritik zu geraten, wird ihn der Ärger um das verlorene Spiel gegen Mexiko doch ganz schön „gewurmt“ haben. Aber was hätte man anderes erwarten sollen? Dass die Spieler plötzlich wie aus einem Guss agieren und das Miteinander bei jedem Pass spürbar ist? Wohl kaum, wenn man mal bedenkt, dass vor der WM 2014 bis auf ein Unentschieden alle Spiele der Vorbereitung gewonnen wurden. Und diesmal haben sie sogar gegen Österreich verloren. Da können auch keine Optimisten Recht behalten, die glaubten, sobald das Turnier losgeht, seien die Spieler gut motiviert und top aufeinander eingestellt.
Aber auch die Lilith-Konstellationen zeigen keine besonders erfolgreiche Phase an. Zu oft regt man sich auf und muss harte Kritik einstecken. Und was sagt uns das Quadrat von Jupiter zur Sonne des Trainers? Dass er zur Zeit sehr im Mittelpunkt steht und dazu neigt, die Dinge ein wenig zu locker zu sehen und zu übertreiben. Trotzdem ist mit dieser Konstellation das Potenzial einer Glückssträhne gegeben. Womöglich larvieren sich die Deutschen mit einigem Glück und Geschick weiter durchs Turnier. Die eigenen Ideen und Wünsche können aber nicht ganz leicht umgesetzt werden, die Spieler nutzen ihre Chancen zu selten. Mit diesen Konstellationen schätze ich die Chance, ins Finale vorzustoßen, bei der Deutschen Mannschaft auf höchstens 10%. Mit 30%iger Wahrscheinlichkeit ist im Halbfinale Schluss.
Auf jedem Fall wünschen wir unserer Deutschen Mannschaft viel Glück, Harmonie und Power!
© 2018 Jens-Ulrich Hauck All Rights reserved
erstellt am 26.6.2018 überarbeitet am 27.6.
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